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Traumatische Ereignisse, Krieg
Neben chronischem Stress
gibt es auch Stress durch gravierende
Ereignisse. Das Spektrum traumatischer Ereignisse ist sehr breit. Es
reicht von Ereignissen, die alle Menschen einer Region oder gar der ganzen
Welt betreffen (Naturkatastrophen, katastrophalen Unfälle, Kriege) bis
hin zu Ereignissen, die nur einzelne Menschen erleben. Hierzu zählen zum
Beispiel der Verlust einer geliebten Person, eine Vergewaltigung,
Entführung, Gefangenschaft oder die Diagnose einer schweren Krankheit.
Aber auch eher "banale" Veränderungen der Lebenslage wie ein
Umzug, ein Unfall, eine finanzielle Krise oder auch "nur" eine
Schwangerschaft oder die Geburt eines Kindes können im Einzelfall so
gravierend sein oder erlebt werden, dass sie traumatischen Charakter
annehmen. Die psychischen Symptome, die in der Folge traumatischer
Ereignisse auftreten, entsprechen häufig dem Störungsbild der so
genannten posttraumatischen Belastungsstörung. Traumatische Ereignisse
können aber auch eine Depression auslösen oder verschlimmern. Diese
können isoliert oder zusammen mit anderen Symptomen wie Ängsten und
traumbedingte Schlafstörungen teilweise für sehr lange Zeit bestehen
bleiben.
Andererseits kommt es im Verlauf länger anhaltender
traumatischer Phasen -, insbesondere in Kriegszeiten - anscheinend zu
einem Rückgang depressiver Erkrankungen. Dieses vielfach beschriebene
Phänomen ist bisher nicht abschließend erklärt. Weniger
lebensbedrohliche Situationen wie Wirtschaftskrisen scheinen dagegen mit
einer Zunahme von Depressionen einherzugehen. Im Englischen wird die
Weltwirtschaftskrise von 1929 übrigens als "Great Depression"
bezeichnet. |
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