Die Folgen einer Depression im zwischenmenschlichen Bereich
sind vielfältig und stets negativ. Partner, Freunde, Bekannte und
Kollegen versuchen oft - besonders zu Beginn der Erkrankung -, mit guten
Ratschlägen zu helfen. Gut gemeinte Tipps wie "Kopf hoch" und
"Nun reiß dich doch mal am Riemen" sind in aller Regel aber
nicht hilfreich. Sie können sogar zu einer Verschlimmerung der Situation
des Depressiven führen, der sich bedrängt und überfordert fühlt. Im
weiteren Verlauf neigen depressive Menschen dann dazu, dass sie sich vor
anderen zurückziehen. Auch die anderen tendieren häufig dazu, Depressive
zunehmend zu meiden, wenn sie erkennen, dass sich deren Zustand
nicht verbessert. Häufig folgen Beziehungskrisen, der Verlust von
Freundschaften oder Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Weil der positive
Kontakt mit anderen Menschen eine wesentliche Quelle der Freude und des
menschlichen Wohlbefindens ist, führt die zunehmende Entfremdung von
anderen Menschen meist zur weiteren Verschlechterung der Depression. Die
Betroffenen geraten regelrecht in einen Teufelskreis aus zunehmender
Vereinsamung und vertiefter Depression.
Am Ende dieser Spirale steht nicht selten eine
Beziehungskrise oder Trennung sowie Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder
gar Arbeitsunfähigkeit oder Verlust des Arbeitsplatzes.
In vielen Fällen können weder die Depressiven selbst noch
ihre Bezugspersonen diesen Teufelskreis aus Depression und Isolation
durchbrechen. Die Hilfe eines Arztes ist somit ein unumgänglicher
Schritt. Psychotherapeutische
Maßnahmen können bei der Bewältigung psychosozialer Folgen von
Depression eine wichtige Rolle spielen. Erst wenn die Betroffenen eine
Verbesserung ihres Zustandes erleben, sind sie wieder in der Lage,
Kontakte zu anderen Menschen aufzunehmen und zu pflegen sowie ihren
privaten und beruflichen Verpflichtungen wieder nachzukommen.