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Stress, Burn-out-Syndrom
Stress ist ein häufig verwendeter aber leider nicht
präzise definierter Begriff. Das Wort "Belastung" entspricht am
ehesten dem englischen Begriff. Die Ursachen von "Stress"
können Krankheitserreger sein oder körperliche Beanspruchungen, die den
Stoffwechsel belasten. Im zwischenmenschlichen Bereich spricht man unter
anderem von Arbeitsstress. Aber auch die Sorge um den Arbeitsplatz oder
die Arbeitslosigkeit selbst mit ihren vielfältigen Begleiterscheinungen
(etwa dem Verlust eines geregelten Tagesablaufes) sind Stress. Ebenso
Probleme mit anderen Menschen (Beziehungsstress) im Privatleben oder in
der Arbeit (z.B. Mobbing). Neben solch eher chronischem Stress gibt es
auch Stress durch gravierende Ereignisse (zum Beispiel dem Verlust einer
geliebten Person) oder durch veränderte
Lebenslagen (Umzug, Unfall, finanzielle Krisen, Geburt eines Kindes
usw.). Gemeint ist, allgemein ausgedrückt, in all diesen Fällen
eine grenzwertige oder übermäßige Beanspruchung der psychischen
Problemlöse- und Bewältigungsfähigkeiten. Die Folgen können,
insbesondere langfristig, psychosomatische Erkrankungen sein, ungünstiges
Gesundheitsverhalten (zum Beispiel zunehmender Alkoholkonsum), aber auch
Depressionen und andere psychische Symptome. Die Zunahme von Depressionen
kann mit dem größer werdenden Stress im Arbeitsleben und in einer
allgemeinen Tendenz zur Beschleunigung von Lebenszusammenhängen und
-abläufen sowie mit einer Lockerung zwischenmenschlicher Beziehungen
zusammen hängen.
Burn-out beschreibt einen Zustand der Nieder- geschlagenheit,
der häufig bei Personen zu beobachten ist, die über längere Zeit hinweg
in "helfenden" Berufen tätig waren. Betroffen sind unter
anderem Lehrer, Krankenschwestern und -pfleger, Ärzte und Psychologen.
Die Betroffenen beschreiben neben körperlichen Krankheitssymptomen
häufig ein Gefühl innerer Leere, persönlichen Versagens und der
Unfähigkeit, ihre Arbeit fort zu führen.
Zur bevölkerungsbezogenen Häufigkeit von stress-bedingten
Symptomen und von Burn-out-Syndromen gibt es nur wenige belastbare
Informationen. Hierbei spielt die große Unterschiedlichkeit der
Lebenssituationen eine Rolle. Zu bedenken ist auch, dass die Übergänge
zur Depression meist fließend sind.
Eine Besonderheit bei stressbedingten Depressionen und
Burn-out-Syndromen ist, dass neben einer medikamentösen und
psychotherapeutischen Behandlung auch eine Veränderung der Lebensführung
und der Arbeitssituation ins Auge gefasst werden muss.
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