Häufigkeit depressiver Zustände
Die genaue Häufigkeit depressiver Zustände in der
Bevölkerung ist nicht bekannt und kann nur geschätzt werden. Das hat
vielerlei Gründe. Ein Grund ist, dass nicht alle Betroffenen wegen ihrer
Depression einen Arzt aufsuchen. Auch werden nicht alle Depressionen als
solche erkannt. Schließlich gibt es unterschiedliche Formen der
Depression. Alle Angaben zur Häufigkeit von Depressionen und zur
Verteilung von Depressionen in der Bevölkerung sind daher mit einer nicht
geringen Unsicherheit behaftet.
Derzeit geht man davon aus, dass fast jeder Dritte
mindestens einmal im Leben mindestens eine leichte Depression hat. In
der Epidemiologie bezeichnet man diese Häufigkeit als
Lebenszeitprävalenz. Nähere Informationen zum Häufigkeitsverhältnis
unterschiedlicher affektiver Erkrankungen und Depressionsformen finden Sie
beim Thema Nomenklatur und
Klassifikation.
Jedes Jahr erkrankt ca. einer von 100 Erwachsenen zum
ersten Mal im Leben an einer depressiven Störung (die epidemiologische
Bezeichnung hierfür: Neuerkrankungs-rate). Man schätzt, dass zu jedem
beliebigen Zeitpunkt etwa einer von fünf Erwachsenen unter einer
leichten oder schweren Depression leidet. Depression ist somit alles
andere als eine seltene Erkrankung.
Depressionen können in jedem Lebensalter
erstmals auftreten, wobei die Lebensmitte am häufigsten das Alter der
Ersterkrankung ist . Oft nehmen Depressionen mit zunehmendem Alter an
Schwere zu. Demgegenüber nimmt die Häufigkeit von Ersterkrankungen mit
zunehmendem Alter tendenziell ab. Frauen
werden etwa doppelt so häufig behandelt wie Männer
.
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