Eine wichtige Therapie, die unterstützend
neben anderen Therapien zur Depressionsbehandlung angewendet werden kann,
ist der Schlafentzug, das heißt die Vermeidung von Schlaf in der 2.
Hälfte der Nacht. Der Kranke steht gegen 1.30 Uhr nachts auf und bleibt
bis zum Abend des anschließenden Tages ununterbrochen wach. Dieses
Wachbleiben fällt vielen Patienten leichter als sie zunächst annehmen.
Der Schlafentzug kann nach einigen Tagen
wiederholt werden.
Es ist von Vorteil, wenn die
Schlafentzugstherapie in Gruppen durchgeführt wird. Dann können
Spaziergänge, Gesellschaftsspiele, Gymnastik und gemeinsame Mahlzeiten
durchgeführt werden.
Den Tag nach dem Schlafentzug verbringt der
Patient wie sonst. Allerdings sollte er auf keinen Fall schlafen.
Die Besserung beginnt meist in den frühen Morgenstunden
oder im Laufe des Tages. Der Effekt hält unterschiedlich lange an, z.T.
nur einen Tag, öfter aber auch länger. In seltenen Fällen kann die
Depression sogar vollständig und anhaltend gebessert werden.