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Ich neige zu Depression. Wie soll ich mein Leben gestalten?
Sie haben eine Depression überwunden und wollen jetzt
natürlich wissen, was Sie tun können, damit Sie nicht wieder depressiv
werden. Die Frage, warum der eine Depressionen bekommt und der andere
nicht, ist ungeklärt. Es scheint jedoch so zu sein, dass verschiedene
Bewältigungsstrategien bei persönlichen Belastungen eine große Rolle
spielen. Wir haben ein paar Vorschläge bzw. Regeln zusammengestellt, wie
Sie Ihr Leben angenehmer gestalten und damit vermeiden können, aus dem
Gleichgewicht zu kommen. Es ist klar, dass diese Vorschläge keine
Allgemeingültigkeit haben. Sie sollten sich jedoch trotzdem einmal Zeit
nehmen und darüber nachdenken, was auf Sie zutrifft. Hier
die Vorschläge:
- Ab und zu im Winter eine Sauna oder ein warmes
Hallenbad aufsuchen. Sie müssen aber dort nicht gleich einen
Kilometer schwimmen.
- Wenn Sie gerade den Eindruck haben, dass Ihnen die
Kinder zu viel werden, bringen Sie sie zur Oma oder lassen Sie sie bei
Freunden spielen. Man kann sich ja dabei abwechseln.
- Viel spazieren gehen und viel Zeit im Freien
verbringen. Machen Sie ab zu mit Freunden ein kleines Grillfest an
einem schönen Ort.
- Im Urlaub nicht unbedingt möglichst weit
wegfahren. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe einen schönen Badesee,
einen Fluss oder ein Freibad, wo Sie ohne große Vorbereitungen
ausspannen können.
- Vermeiden Sie im Urlaub den Kulturstress. Sie
müssen nicht jedes Museum oder jede Kirche gesehen haben.
- Einmal in der Woche den Fernseher ausgeschaltet
lassen und miteinander Karten spielen oder einfach nur miteinander
reden.
- Am Wochenende gelegentlich Ihren Mann kochen und
staubsaugen lassen. Glauben Sie, er kann es lernen. Wichtig dabei ist:
Sie sollten nicht ständig nachsehen, ob er die Arbeit richtig macht.
Legen Sie sich auf das Sofa, lesen Sie eine Zeitschrift oder lösen
ein Kreuzworträtsel und freuen Sie sich auf das fertige Essen.
- Ab und zu einen Ort der Ruhe aufsuchen, zum
Beispiel in eine Kirche gehen und sich Zeit nehmen, über sich und
Ihre Situation nachzudenken.
- Sich jeden Tag eine gewisse Zeit nehmen, in der Sie
nur für die Kinder da sind. Diese werden es Ihnen mit weniger Lärm
und Unruhe danken.
- Ihren Mann mit den Kindern ins Kino schicken, damit
Sie auch einmal ungestört wichtige Dinge erledigen können, zu denen
Sie in der Hektik des Alltags nicht kommen.
- Auf sich schauen, auf sein Äußeres achten..
- Wenn Sie merken, dass es irgendwie reicht, dass Sie
mit Ihrer Situation nicht mehr so zurecht kommen, wie sie es sich
wünschen, sollten Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner darüber
reden.
- Es ist klar, dass Sie am Arbeitsplatz wichtig sind
und gebraucht werden. Trotzdem sollten Sie nicht zu perfektionistisch
sein. Auch die anderen können etwas.
- Gelegentlich ausgehen, zum Essen, aber auch zum
Tanzen oder zu kulturellen Veranstaltungen.
- Sich nicht vom gesellschaftlichen Leben
zurückziehen, wenn Sie alleine leben. Nutzen Sie das Angebot von
Vereinen, Kirchen oder sonstigen Einrichtungen. Sie sollten jede Woche
einen festen Termin haben, sodass Sie "außer Haus kommen".
Vielleicht können Sie auch eine kleine ehrenamtliche Tätigkeit
übernehmen.
- Öfter einmal kleinere Ausflüge mit einer
Reisegruppe unternehmen, wenn Sie allein stehend sind.
- Auf eine geregelte Lebensführung achten, vor
allem, wenn Sie älter sind.
- Nicht zu früh ins Bett gehen, wenn Sie Probleme
mit dem Schlaf haben.
- Bei offenem Fenster schlafen, wenn es geht.
- Bei auftretenden Problemen eine Aussprache mit
vertrauten Menschen suchen. Falls Sie niemandem kennen, sollten Sie
sich einem Arzt oder Psychotherapeuten anvertrauen.
- Sich mehr Ruhe gönnen. Dies gilt vor allem, wenn
Sie zum Perfektionismus neigen und mit ihren alltäglichen
Verrichtungen nie zu Ende kommen, da es immer etwas zu verbessern
gibt.
- Das Wichtige zuerst machen und nicht alles
gleichzeitig beginnen.
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