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Wie erkenne ich eine Depression bei mir und anderen?
Auch für Ärzte ist es oft gar nicht so einfach, eine
Depression (im Sinne einer Erkrankung) zu unterscheiden von einer
"Überforderung" oder der "Reaktion auf ein einschneidendes
Lebensereignis". Wie lange "darf" eine
Trauer dauern oder wie niedergeschlagen "darf" ich nach einer
Trennung sein? Ist meine Niedergeschlagenheit noch normal? Dies alles sind
Fragen, die letztlich nicht pauschal zu beantworten sind. Auf
jeden Fall sollten Sie einen Arzt oder eine psychiatrische Ambulanz
aufsuchen, wenn es Ihnen so geht: Sie haben das Gefühl, dass Ihr Zustand
"nicht mehr normal ist", dass Sie mit Ihrem Leben irgendwie
nicht mehr fertig werden und dass Ihnen alles zu viel ist - sei es mit den
Kindern, mit der Ausbildung oder mit dem Beruf. Dieses Gespräch kann
außerordentlich wichtig sein, denn auch wenn keine "echte"
Depression vorliegt kann Ihnen der Arzt wahrscheinlich helfen. Sie
wissen ja, der Arzt hat Schweigepflicht. Und was noch wichtiger ist: In
der Regel kann eine Depression gut behandelt werden. Wie
wir bereits erwähnt haben, ist es oft schwierig, eine "normale"
Niedergeschlagenheit von einer Depression zu unterscheiden. Trotzdem haben
sich im Laufe der Zeit gewisse Regeln herausgebildet, die eine Depression
vermuten lassen. Eine Depression im Sinne einer
Erkrankung liegt möglicherweise vor, wenn neben anderen körperlichen und
seelischen Beschwerden
- eine seelische Verstimmung vorliegt,
- diese schon länger als zwei Wochen andauert,
- man nicht in der Lage ist, diese aus eigener Kraft
zu überwinden.
Wie schon gesagt, wenn Sie
vermuten, dass eine Depression bei Ihnen vorliegt, sollten Sie einen Arzt
aufsuchen und ihm Ihre Beschwerden schildern. Sie sollten nicht an sich
selbst "herumdoktern" und sich selbst eine Diagnose
stellen.
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