Möglicherweise auch aus diesen Gründen gehören depressive Störungen zu den häufigsten Erkrankungen des höheren Lebensalters. Sie werden jedoch bei älteren Menschen noch seltener als bei Jüngeren erkannt, da häufig eine Depression als "normale" Alterserscheinung missverstanden wird.

An der Entstehung einer Depression im Alter sind genetische Veranlagung und Persönlichkeits-eigenschaften weniger beteiligt als bei depressiven Störungen jüngerer Menschen. Mit zunehmendem Alter spielen negative Lebensereignisse  und ungünstige Lebensumstände wie Vereinsamung - vor allem aber körperliche Gesundheitsstörungen und Behinderungen - eine große Rolle. 

• Die Depression der Alten wird noch häufiger verkannt als die Depression der Jüngeren.

• Die Depression der Alten ist weniger von der Person und mehr umweltabhängig als die Depression der Jüngeren.

• Das klinische Bild der Depression der Alten unterscheidet sich oft nicht wesentlich von der Symptomatik der Depression des Jüngeren. Die Depression der Alten ist jedoch manchmal zäher und schwieriger zu behandeln.

• Bei älteren Menschen ist die Unterscheidung zwischen Depression und Trauer nach einem Todesfall oft auch für den Arzt schwierig.

• Bei den Alten mit körperlichen Krankheiten ist die Abgrenzung von körperlich bedingten Beschwerden und Symptomen der Depression abzugrenzen. Die Übergänge sind oft fließend.